Erstnennung: 855 n. Chr. - in einer Urkunde weist das Stift Freising Landgüter in Barbian nach, die seit 30 Jahren in seinem Besitz standen.
Der Name Barbian leitet sich mit großer Wahrscheinlichkeit von „Barbius“, einem römischen Landgutbesitzer ab. Dies ist ein Hinweis auf eine frühe Besiedlung unseres Dorfes. Aber die Erkenntnisse, die aus verschiedenen archäologischen Grabungen gezogen werden können, verraten dass schon lange vor den Römern (15 v. Chr. – 476 n. Chr.) Menschen durch unser Gebiet zogen und sich hier auch niederließen.
Seit jeher bildete Barbian eine politische und kirchliche Einheit mit der Nachbargemeinde Villanders. Bereits im 14. Jahrhundert hatte sich innerhalb der Grafschaft Bozen das selbständige Gericht Villanders entwickelt, wobei das heutige Gemeindegebiet von Barbian mit den Malgreien St. Jakob, St. Gertraud und St. Ingenuin, als „das Untere Gericht“ bezeichnet wurde und Villanders den sogenannten oberen Teil bildete. 1810, unter bayrischer Besatzung, wurde Barbian eine eigene Gemeinde, löste sich also politisch von Villanders. 1903 wurde die seit 1682 bestehende Kuratie zur Pfarre erhoben und unser Dorf war somit im kirchlichen Bereich ebenso selbständig.
Im Oktober 1925, drei Jahre nach der faschistischen Machtergreifung, wurden auch in Barbian die deutschen Lehrer durch italienische ersetzt und die Kinder des Unterrichtes in ihrer Muttersprache beraubt. Auch der Gemeindeverwaltung, bestehend aus Ortsvorsteher, Gemeindeausschuss und Ersatzmännern, wurde die Macht entzogen. Die Gemeinden Barbian, Waidbruck, Lajen und Villanders wurden zu einem Konsortium zusammengeschlossen, Sitz der Verwaltung war in Waidbruck. Erst 1958 wurde das Gemeindeamt wieder nach Barbian zurückverlegt.